von Mihai Avram (Priv.-Doz. Dr.)
Psychedelika – Substanzen wie Psilocybin, LSD oder DMT – erleben derzeit eine wissenschaftliche Renaissance. Immer mehr Studien zeigen, dass sie bei psychischen Erkrankungen wie therapieresistenter Depression oder Abhängigkeitserkrankungen helfen können, wo herkömmliche Behandlungen oft an ihre Grenzen stoßen. Weltweit laufen inzwischen über 150 klinische Studien zu diesem Thema.
Doch wie wirken Psychedelika eigentlich im Gehirn – und warum können sie so tiefgreifende Veränderungen im Erleben und in der psychischen Gesundheit hervorrufen? In meinem Vortrag werde ich erläutern, welche Erkenntnisse die moderne Hirnforschung über die akuten Effekte psychedelischer Erfahrungen liefert und welche offenen Fragen bleiben.
Im zweiten Teil zeige ich Ergebnisse aus klinischen Studien, die nahelegen, dass psychedelisch begleitete Therapien nachhaltige Verbesserungen bewirken können. Dabei rücken neue Hinweise in den Fokus, dass Psychedelika die Neuroplastizität – also die Anpassungsfähigkeit des Gehirns – fördern könnten. Dies könnte erklären, warum die therapeutischen Effekte über die akute Erfahrung hinaus anhalten.